Digitale Transformation des Geschäftsmodells

Die Digitalisierung des Geschäftsmodells bietet HUGO BOSS attraktive Möglichkeiten, den Kundennutzen nachhaltig zu erhöhen und Effizienzverbesserungen zu erzielen. Der Konzern baut dabei auf eine starke IT- und Logistikplattform. Die Potenziale zur Digitalisierung des Geschäftsmodells sollen, wo wirtschaftlich sinnvoll, entlang der gesamten Wertschöpfungskette genutzt werden.

Digitalisierung entlang der Wertschöpfungskette (Grafik)

Das Unternehmen entwickelt seine Produkte verstärkt digital. Dabei verkürzt der Einsatz digitaler Prototypen zunehmend die Entwicklungszeiten. Die hohe Detailschärfe der 3D-Virtualisierung ermöglicht eine realitätsnahe Darstellung von Farben und Konturen. Die Produktentwicklung von Teilen der HUGO Kollektionen ist bereits heute vollständig digitalisiert. In den kommenden Jahren soll diese Technik ausgeweitet und schrittweise auch auf die Marke BOSS übertragen werden. Darüber hinaus erwartet HUGO BOSS durch den verstärkten Einsatz von Tools zur digitalen Trenderkennung sowie eine im Jahr 2018 eingeführte digitale Stoff- und Zutatendatenbank die Kollektionsentwicklungsphase in den kommenden Jahren weiter zu verkürzen. Forschung und Entwicklung

Im Produktionsprozess fokussiert sich das Unternehmen auf die digitale Transformation seines größten eigenen Werks in Izmir (Türkei). Auf dem Weg hin zu einer „Smart Factory“ wurden bereits wichtige Meilensteine wie die digitale Vernetzung sämtlicher Produktionsmaschinen, Mitarbeiter, Prozesse und Produkte erzielt. Dies ermöglicht bereits heute eine Nachverfolgung diverser Produktionsdaten in Echtzeit. Im Rahmen der Beschaffungsaktivitäten bietet zudem die verstärkte digitale Vernetzung mit den Zulieferern die Möglichkeit, Vorlaufzeiten zu reduzieren und darüber hinaus einheitliche Produktstandards sicherzustellen. Beschaffung und Produktion

Zur effizienten Auslastung seiner Distributions- und Logistikkapazitäten setzt HUGO BOSS auf eine einheitliche, modernde IT-Plattform und einen hohen Automatisierungsgrad seiner eigenen Distributionszentren. So sind sowohl die drei in unmittelbarer Nähe zum Hauptsitz in Metzingen angesiedelten Distributionszentren für Hängewaren, Liegewaren und das europäische Onlinegeschäft als auch internationale Logistikstandorte wie etwa der in Midway, Georgia, USA, an das konzerneinheitliche ERP-System angebunden. Die modernen Lager garantieren eine hohe Geschwindigkeit und Qualität zur Versorgung insbesondere des eigenen Einzelhandelsnetzes mit verkaufsfertigen Waren.

Darüber hinaus optimieren digitale Systeme die Warenbedarfsplanung im eigenen Einzelhandel. Das Unternehmen verfügt damit über eine vollständig integrierte Sicht auf den Warenfluss und eine unmittelbar an der Kundennachfrage ausgerichtete Planung. Das Produktangebot wird dabei anhand der Kapazitäten einzelner Stores, standortspezifischer Charakteristika und individueller Produktlebenszyklen optimiert. In den nächsten Jahren liegt der Fokus auf der weiteren Flexibilisierung des Warenflusses, um Bestände auch kurzfristig regional und vertriebskanalübergreifend verlagern und dem Endkunden zugänglich machen zu können.

HUGO BOSS plant die Effektivität seiner Marketingausgaben in den kommenden Jahren weiter zu erhöhen. Rund drei Viertel des Marketingbudgets sollen dabei zukünftig auf digitale Marketingkanäle allokiert werden (2018: rund 70 %). Ein Schwerpunkt liegt dabei auf dem Ausbau der Präsenz des Unternehmens in relevanten sozialen Netzwerken. Durch den Einsatz von „Advanced Analytics“ lässt sich die Wirksamkeit digitaler Marketingaktivitäten zudem effektiv messen und hilfreiche Rückschlüsse für zukünftige Marketingaktivitäten ziehen.

In den konzerneigenen Stores gewinnt der Einsatz digitaler Elemente weiter an Bedeutung. So sollen insbesondere die neu eingeführten Storekonzepte für BOSS und HUGO, die sich hinsichtlich der Einbindung von Omnichannel-Services deutlich von dem bisherigen Konzept unterscheiden, den Kunden ein verbessertes Einkaufserlebnis bieten. Neben dem Einsatz von Tablets setzt HUGO BOSS zur Kundenberatung dabei unter anderem auf große Touchscreens, sogenannte Experience Tables und Shoppable Kiosks, über die Produkte bequem bestellt werden können. Schließlich erweitern digitale Kanäle im Aftersales-Bereich das Serviceangebot. Zusätzlich zu der Veränderung des bestehenden Geschäftsmodells prüft der Konzern außerdem neue Geschäftsideen auf ihre Eignung, zum zukünftigen Unternehmenswachstum beizutragen.

Auch im Großhandelsgeschäft treibt HUGO BOSS die Digitalisierung weiter voran. Beim Vertrieb der HUGO Kollektionen setzt das Unternehmen bereits heute verstärkt auf einen eigens entwickelten digitalen Showroom. Dieser bietet den Großhandelspartnern von der Kollektionsinspiration über die Auswahl einzelner Produkte bis hin zum Abschluss des Bestellvorgangs eine flexible, unkomplizierte und schnelle Alternative zum klassischen Bestellvorgang. Das Unternehmen ist davon überzeugt, dass digitale Showrooms den Verkaufsprozess für Großhandelskunden zukünftig deutlich vereinfachen werden. Es beabsichtigt deshalb, diese Technik mittelfristig bei beiden Marken flächendeckend einzuführen.